Gründungen können faszinierende Abenteuer sein, doch sie bergen auch ihre Herausforderungen. Einer der Leitsätze, der mir auf diesem Weg immer wieder geholfen hat, lautet: **"Put your Skin in the Game"**. Dieser Satz erinnert uns daran, wie wichtig es ist, nicht nur über Ideen zu sprechen, sondern sie praktisch zu erleben. Wenn du ernsthaft eine Geschäftsidee verfolgst, solltest du dich mitten hineinbegeben und herausfinden, ob es wirklich das Richtige für dich ist. Hier teile ich ein paar Erfahrungen, die verdeutlichen, wie wertvoll diese Haltung im Gründungsprozess sein kann.
Der Realitätstest: Mein Traum vom Waldkindergarten
Vor etwa sechs Jahren hatte ich eine klare Vision: Ich wollte einen **Waldkindergarten gründen**. Die Idee, Kindern in der Natur eine spielerische, freie Umgebung zu bieten, klang für mich absolut perfekt. Begeistert recherchierte ich, knüpfte erste Kontakte und plante die nächsten Schritte. Doch dann wurde mir plötzlich bewusst: Ich selbst hatte noch nie in einem Waldkindergarten gearbeitet. Die Theorie schien ideal, doch wie sieht die Praxis wirklich aus?
Um sicherzugehen, dass diese Idee wirklich zu mir passt, entschloss ich mich zu einem **zweitägigen Praktikum in einem Waldkindergarten**. Es war ein echter "Skin in the Game"-Moment, der Augen öffnete: Es war kalt, die Kinder waren matschbedeckt, und es gab auch mal Streit. In diesem Moment erkannte ich, dass die Realität eines Waldkindergartens doch anders war als meine romantische Vorstellung. Mein Ziel, mehr Zeit mit Kindern in der Natur zu verbringen, war zwar richtig – doch nicht in dieser Form.
Dieses Erlebnis hat mir gezeigt: Es ist entscheidend, sich direkt mit der angestrebten Tätigkeit auseinanderzusetzen, bevor man Zeit und Ressourcen investiert. Ein praktischer Realitätstest bewahrt vor Fehlentscheidungen und hilft, Träume mit der Realität abzugleichen.
Der Buchladen-Traum einer Teilnehmerin
Auch in der Jopenau Community gibt es viele Frauen, die sich mit inspirierenden Geschäftsideen tragen. Eine von ihnen träumte davon, einen **Buchladen zu übernehmen**. Sie liebte Bücher und wollte diese Leidenschaft mit anderen teilen. Doch anstatt direkt zu investieren, entschied sie sich, den Alltag eines Buchladens erst einmal in einem Praktikum kennenzulernen. Schnell erkannte sie, dass die Arbeit im Buchladen nicht nur aus Leseleidenschaft bestand, sondern aus vielen organisatorischen und verkaufsorientierten Aufgaben. Ihre ursprüngliche Begeisterung für den Beruf wandelte sich, und sie entschloss sich, eine andere Richtung einzuschlagen.
Der Schlüssel: Deine Idee praktisch erproben
Die Beispiele zeigen: Auch die besten Ideen können anders wirken, wenn man sie ausprobiert. Wenn du also eine Gründungsidee hast, die dich begeistert, dann überlege dir, wie du sie realitätsnah testen kannst. Ein Praktikum, eine **Schnupperwoche** oder ein anderer **Praxiseinsatz** gibt dir wertvolle Einblicke und hilft dir, dich mit den Herausforderungen des Alltags auseinanderzusetzen. So erfährst du aus erster Hand, ob dir die Arbeit langfristig Freude bereitet und zu deinen persönlichen Zielen passt.
Fazit: Mach den Realitätstest
Indem du deine Geschäftsidee praktisch ausprobierst, kannst du Fehlentscheidungen vermeiden und herausfinden, ob die tägliche Arbeit wirklich deinen Vorstellungen entspricht. „Skin in the Game“ bedeutet, dich voll einzulassen und dabei eine realistische Perspektive auf deine Gründungsidee zu gewinnen. Dieser Schritt ist für jede Unternehmerin unverzichtbar, die nicht nur ihren Träumen, sondern auch der Realität gerecht werden möchte.
Gute Ideen für Deine Selbstständigkeit
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